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(Originaltext von 1984) 1. Tag - Samstag, der 30.06. Heute bin ich früh am Morgen aufgestanden, nachdem ich gestern noch auf dem Betriebsfest war. Von Mutti und Papa zum Bahnhof gebracht worden. Um 9:46 Uhr ging's dann los. 8 Minuten bis Herbertshofen, um 11.00 Uhr Nürnberg HBF, 12:30 Uhr Frankfurt a.M. HBF. Exakt um 14:58 Uhr kam ich in Koblenz an. Mit meinem Gepäck bin ich dann zum Ausgang, wo ich auch die Gepäckaufbewahrung fand. Es war eine langgestreckte Halle, die der Beamte absuchte. Aber ich fand das Fahrrad sofort. Als ich das Fahrrad draußen hatte, wollte ich noch das Gepäck aufpacken und dann auf Sylvie warten, doch als ich wieder in den Bahnhof ging, stand sie plötzlich in der Tür. Ein banger Blick - ja oder nein? - und dann eine nicht endende Begrüßung. Sie war nicht wie geschrieben um 16.00 Uhr, sondern um 14.00 Uhr angekommen. Als sie eintraf, fror sie sogar, denn hier in Koblenz war es nicht sehr warm. Dann sind wir halt losgefahren um die JH Koblenz zu finden, aber Koblenz ist die schlimmste Stadt, die mir je untergekommen ist. Nach einer helfenden Frage konnten wir unser Ziel schon sehen. Es war wie üblich oben auf einem Berg. Es war anstrengend dorthin zu kommen. Erst mussten wir eine Brücke finden. Dazu durften wir noch 55 Stufen hinaufgehen + Fahrräder. Bis zur JH waren es noch mal 200m Höhe. Bei der Anmeldung gab es eine Panne. Ich schickte Sylvie in den Männertrakt und ging selbst in den Damenteil. Nun ja. So was merkt man aber doch schnell. Zurückgekommen, habe ich Sylvie getroffen, die nichts gemerkt hatte. Als wir dann unsere Sachen hingestellt haben, sind wir zusammen in die Stadt, wo wir uns ein Gasthaus (etc.) suchten. In einer netten Pizzeria blieben wir dann. Hier lernte ich französisch zählen (1-10). Sehr schwer! Wir sind noch eine zeitlang gesessen. Um 9:45 waren wir zurück in der Festung Ehrenbreitstein. Nach ein paar Fragen zum nächsten Tag sind wir dann zu Bett gegangen. N A C H T - gef. Km: 2 - Zeit: ... 2. Tag - 01.07. Am Morgen schon um 7.30 Uhr zum Frühstück. Es war gut. Danach packten wir ein Notgepäck zusammen und stellten den Rest beim Herbergsvater unter. Mit dem Fahrrad sind wir dann nach Koblenz hinunter, um einen Bekannten von Sylvie zu suchen. Henning B., von dem wir nur die Strasse wussten. Auf der Suche sahen wir beim Abschleusen von 5 Schiffen zu. Dann entschieden wir, Henning anzurufen. Am nächsten Telefon probierten wir es. Zehn Versuche, aber der Vater sprach die ganze Zeit - belegt! Dann endlich. Nach einem langen Gespräch in Französisch sollten wir uns dann am "Deutschen Eck" (Mündung Rhein-Mosel) treffen. Als wir ankamen war es 12.00 Uhr. Dort trank ich noch was. Um 12.15 Uhr kam Henning dann. Nach der Begrüßung ließen wir die Räder angekettet und er nahm uns mit nach Hause. Die Eltern waren froh, Sylvie noch mal zu sehen. Sie waren überrascht, dass ein Deutscher (ohne Französischkenntnisse) mit ihr zusammen war. Wir wurden sofort zum Mittagessen eingeladen. Es gab Hase mit Nudeln und vielen Salaten. Es saßen die Eltern, deren 2 Söhne eine weitere Freundin und wir beide zu Tisch. Danach hat uns Henning mit seiner Freundin zusammen durch Koblenz geführt. Es war ein schöner Nachmittag. Mit Eis haben wir uns gekühlt. Zum Kaffee waren wir wieder zurück. Nach einem kleinen Gang auf den Hausberg hatten wir einen schönen Blick zurück. Dann gab es noch Abendessen. Sehr nobel. Zurückgefahren wurden wir wieder von Henning. Nach dem Abschied fuhren wir zur JH und meldeten uns an (21.30 Uhr). Dann duschten wir beide und saßen noch bis 23.00 Uhr draussen. N A C H T - gef. Km: 16 - Zeit: -- 3. Tag - 02.07. Wieder um 7.30 Uhr beim Frühstück. Es fing gerade an zu regnen. Beim Aufpacken war es schon eingeregnet. Den Burgweg hinunter und durch Koblenz hindurch wurden wir total nass. Bei Spay (10 km) hörte es auf zu regnen und selten kam die Sonne heraus. Die Fahrt war dann sehr schön. Links und rechts waren immer wieder Burgen, manchmal auch mitten im Rhein. Auf fast durchgehenden Fahrradwegen war es möglich frei zu fahren und man konnte sogar die aufwärtsfahrenden Schiffe überholen. Gegenüber der Burg "Loreley" machten wir Pause (mit den üblichen Fressalien - Brötchen, Milch, Wurst und Schokolade). Nach einer Stunde Pause ging es wieder weiter. Die Jugendherberge Bingen war leicht zu finden. Dort angekommen, merkten wir, dass man mir meine Luftpumpe gestohlen hatte. In St. Goar, denke ich! In der JH waren gerade 3 Gruppen aus Schulen untergebracht. Bei einem Spaziergang rief ich noch schnell zu Hause an. Dort erfuhr ich jedoch, dass die liebe Mutter in der JH Koblenz angerufen hat, ob ich dort angekommen bin. Na ja. (Ich bin 18J. alt). Zurück haben wir uns angemeldet und ich habe gleich die ersten Kontakte geknüpft. Ich bin da sehr schnell geworden! Dann war ich lange bei ihr oben im Zimmer. Wir beide hatten je ein Zimmer allein. Die Unterhaltung dauerte bis um 10.00 Uhr. Ich ging zurück. Schlafen war aber erst ab 2.00 Uhr möglich, weil die Schülergruppen einen derart großen Lärm machten, dass keiner schlafen konnte. Die Lehrer taten mir leid. Eine Zeitlang 1 - 2 saß bei ein paar Jungen im Zimmer und spielte mit denen Skat. Dann war aber ruhe: N A C H T - gef. Km: 66 4. Tag - 03.07. Wieder um 7.30 Uhr Frühstück. Nach dem Aufpacken ging es wieder los. Es erwies sich als sehr schwierig, den richtigen Weg zu finden, da es in der Nähe von Großstädten keine normalen Kleinstrassen gibt. Wir mussten uns durch Mainz hindurch quälen, was uns alle Nerven kostete. Um einigermaßen ruhig nach Rüsselsheim zu kommen, mussten wir sogar einen Umweg fahren. Dann war sie aber schnell geschafft. Die Jugendherberge war wieder in einer alten Burg untergebracht. Ich spielte noch ein wenig Tischtennis, während Sylvie las. Ich las auch noch einige Zeit in meinem Zimmer, ging dann aber ins Bett. N A C H T - gef. Km: 52 5. Tag - 04.07. In Rüsselsheim war es morgens wieder recht laut. Aus Rüsselsheim rauszukommen, war auch nicht sehr einfach. Was dann kam, war nicht sehr schön. Die Strassen, die wir nun benutzten, waren voll Autos und LKW's. Außerdem war es so kalt, dass ich in einer Pause meine lange Hose anzog. Auch die Hände waren gefühllos geworden. In Aschaffenburg dann waren fast nur Amerikaner. Die JH war leicht zu finden. Auch dort war eine Schülergruppe. Zusammen spielten wir noch Volleyball. Jochen, Andreas, Sylvie und ich als die Fremden gegen 6-7 Münchner. Doch wir gewannen. Abends gab es noch ein großes Feuerwerk der Amis (Independence Day) N A C H T - gef. Km: 79 6. Tag - 05.07. In Aschaffenburg sind wir zu viert gestartet. Doch schon in Obernau (5 km) trennten wir uns. Immer am Main entlang waren wir schnell in Miltenberg. Dort machten wir auch Mittag. Weiter nach Wertheim war es sehr kalt. Dort angekommen, erfuhren wir, dass keine Mädchen mehr aufgenommen werden konnten. Dann habe ich die anderen JH's angerufen und erfahren, dass Walldürn, Tauberbischofsheim und Miltenberg voll waren. So mussten wir nach Norden. In der Burg Rothenfels (200m hoch) fanden wir was. N A C H T - gef. Km: 114 7. Tag - 06.07. Mit einem sehr lustigen Frühstück ging es morgens wieder los. Die Köchinnen meinten, sie könnten uns mit 2 Scheiben Brot abspeisen. Wir, zu 9., gingen aber oft genug hin und holten noch mehr. Zu 7. ging es dann los. Den Burgweg hinunter brauchten wir nicht zu treten, es ging dann jedoch 5 km nach oben. Am Wendepunkt (abwärts) waren wir alle mehrere Meter auseinander gefallen. Nun folgten 8 km Abfahrt. In Wertheim trennten wir uns. Während die anderen dem Main nach Miltenberg folgten, fuhren wir an der Tauber entlang. Wieder ein langer Aufstieg und eine gefährlich Abfahrt. In Tauberbischofsheim rief ich die JH Igersheim (Bad Mergentheim) an und reservierte 2 Plätze. In Bad Mergentheim suchte ich einen Arzt wegen der Zecke in Sylvie's Knie. Gefunden, bestätigte er mir den Verdacht und schickte uns ins Kreiskrankenhaus. Ein zufällig anwesender junger Mann zeigte uns den Weg, da es ihn interessierte, was in diesem Fall zu tun ist. In der Unfallaufnahme wurden die Personalien aufgenommen und da sie einen - E111 (?) - Schein hatte, wurden auch die Kosten übernommen. Jetzt wurde es schwierig. Die Frage, ob sie innerhalb des letzten Jahres eine Tetanus-Injektion bekommen hatte erschöpfte unseren Wortschatz zur Gänze. Aber es ging doch. Sie bekam dann 2 Spritzen. Zurück begleitete uns wieder unser Helfer. Die JH war schnell gefunden und sofort gab es wieder viel zum Unterhalten. Am Abend unterhielten wir uns auch wieder zu Zweit. N A C H T - gef. Km: 87 8. Tag - 07.07. Beim Frühstück waren wir 6 Personen. 3 zu 3 und wir, 5 Deutsche, unterhielten uns alle in Englisch. Sehr spaßig. Nach der Abfahrt ging es wieder auf den Weg - liebliches Taubertal - weiter. In Creglingen kauften wir unser Mittagessen und fuhren dann zur Herrgottskirche. Leider kein Foto. Am Wegrand kam dann ein Hochzeitspaar, dass sich hier ihr "Ja" geben wollte. Weiter auf dem Fahrradweg entdeckten wir noch eine Riessenkröte (Foto), und eine nette keine Grotte. Auf einer Anhöhe machten wir dann wieder Mittag, was mit einer kleinen Wasserschlacht endete. Dabei kamen so viele andere Radwanderer vorbei, dass wir ganz schnell aufbrachen, um noch ein paar Betten zu bekommen. Den weiteren Weg ging es wieder an der Tauber entlang. In Rothenburg o. d. Tauber war es recht schwierig durchzukommen, da es in den Strassen geradezu wimmelte. In der JH gaben wir dann die Ausweise ab und packten die Sachen in die JH. Dann gingen wir auf dem Stadtwall um die Stadt herum. Zurück in der JH haben wir uns dann angemeldet und unsere Zimmer aufgesucht. Da es für uns kein Abendessen mehr gab, gingen wir in die Stadt um evtl. eine Pizza zu essen. In demselben Lokal, in dem mein Vater, mein Bruder und ich vor 3 Jahren gegessen hatten, aßen wir beide Spaghetti. Zurück sprachen wir noch bis 10.00 Uhr miteinander. N A C H T - gef. Km: 55 9. Tag - 08.07. Am Morgen ging es schon früh laut los. Heute starteten wir zu 9. Richtung Nördlingen. Die Sonne schien heute sehr gut und es wurde angenehm warm. Der Weg war gut. Ein paar mal trafen wir die anderen Gruppen wieder. Sylvie wollte zu Hause anrufen, doch die Telefonzelle, die wir fanden war ohne Hörer. Dann klappte es doch. Das Mittagessen fand an einem kleinem Bach unweit von Dinkelsbühl statt. In Nördlingen fanden wir bald die JH. Danach fuhren wir noch ins Freibad, wo ich auch Fußball spielte. Zurück meldeten wir uns an, und duschten erst mal. Zum Abendessen gingen wir in eine nette Pizzeria. Für einen Jungen aus Hamburg brachte ich eine mit in die JH. Dann wurde es noch recht lustig. N A C H T - gef. Km: 99 10. tag - 09.07. Nach dem Frühstück ging es auf die letzte Etappe. Nach Hause. Sylvie bekam auch eine Sonnenallergie. Die Fahrt war heiß und beschwerlich, denn viele Militärkolonnen kreuzten. In Meitingen machten wir im Park Pause. Dann ging es 1,7 km weiter nach Hause. Die Begrüßung war freundlich. Wir haben noch den ganzen Abend zusammen gesessen. N A C H T - gef. Km: ? 11. Tag - 10.07. Heute waren wir zur Erholung im Freibad Meitingen. 12. Tag - 11.07. (Text eingefügt...) Für Heute war eine Besichtigung der Königsschlösser in Füssen vorgesehen, aber ich bekam einen ungewöhnlichen Migräneanfall und musste so im Krankenhaus von Schongau verbleiben. 13. Tag - 12.07. Dadurch geriet der Urlaub etwas durcheinender, weil doch meine Mutter kein Französisch und Englisch konnte. So war es vor allem für Sylvie und meine Mutter eine schwere Zeit. 14. Tag - 13.07. Alle weiteren Unternehmungen wurden abgesagt, so dass wir die Tage zu Hause verbrachten. Offensichtlich hatte ich auf den letzten 2 Etappen zu wenig getrunken und war so ausgetrocknet. 16. Tag - 15.07.
Sylvie hatte Geburtstag und fuhr auch wieder nach Belgien / Brüssel zurück. Ende dieses Urlaubes und die Aussicht auf die Einladung mit Sylvies Eltern in der Südschweiz 1985 ... (Ende Einfügung) Text vom 03.12.2000 Hier Sylvie und meine Mutter in der Küche von Herbertshofen. Ich hoffe, dass ich Sylvie mal wieder treffen kann, denn durch die vielen Umzüge sind sehr viele Daten, Adressen und Kontakte verloren gegangen ... |
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Stand: 02.10.2001