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Italien - Sizilien - Nikolosi (Ätna) vom 29.03. - 02.04.2000
Die Nachrichten berichteten über den Ausbruch des Ätna - also musste ich hin. Dienstag Abend ging es
von Hannover nach München und am nächsten Morgen nach Sizilien. In Nicolosi angekommen, es war schon
dunkel, schenkte uns der Ätna mit einer ca. 150 - 200 m hohen Lavasäule einen brillanten Willkommensgruß.
Am darauffolgenden Morgen ging es dann per Geländetaxi hinauf. Der Ätna hatte sich beruhigt und nur die
erkaltete, erstarrte Lava erwartete uns. Strahlender Sonnenschein und knapp 17°C wurden nur vom starken Wind
beeinträchtigt. Die frische Asche lag auf ca. 2 m Schnee. Es sah aus wie Tiramisu. Ein Lavastrom wie im Vorjahr
war leider nicht tätig, bzw. das mutete ich meiner 54-jährigen Mutter nicht zu. Die 3000m Höhe und
die sehr schlecht zu gehenden Lavafelder waren schon genug.
Weitere Besichtigungen der umliegenden Seitenvulcane, Taormina und Catania sowie Mascalusia schlossen den Kurzaufenthalt
ab.
Auf der Rückfahrt besichtigten wir noch Pompeij am Vesuv. Auf Grund der Kulturwochen in Italien war auch
hier der Eintritt frei. Die "verschüttete Stadt" ist mehr als nur Erinnerung. Die vielen zu entdeckenden
Details zeigen schon viel über die damals schon hervorragenden technischen Raffinessen. Auch der Nutzen der Gebäude
mit den offenen Zugängen zur Strasse inklusive der Kochtöpfe in einer Art Küchenzeile deuten auf viele
Straßenverkäufe hin. Die Randsteine sind ungewöhnlich hoch und schützten die Fußgänger zugleich vor den
in den Strassen abfließenden Abwässer. Mittels Steinen mitten in der Strasse konnten die Fußgänger auch
trocken die Straßenseite wechseln. Die Spurweite entsprach genau den damals genutzten Wagen, deren Spuren
noch heute in den Gassen zu sehen sind.
Schön waren auch die angenehmen Temperaturen von bis zu 27 Grad, da es auf der Hinfahrt auf dem Brenner noch geschneit
hatte.
Ägypten - Hurghada (Giftun Village)vom 15.07. - 04.08.2000
Der Flug mit EgyptAir verzögerte sich um ca. 20 Minuten. Als sich die Bordtür in Hurgada auf dem
Flughafen öffnete, schlug mir die Hitze entgegen, obwohl es schon gegen 22.00 Uhr Ortszeit war. Das
Flughafengebäude wurde gerade genoviert und die Bauerbeiter verbreiteten einen Höllenlärm. Ein
Mitarbieter der TUI erwartete uns mit einem Täfelchen, wir überzeugten ihn jedoch wegen dem Lärm
vor dem Gebäude zu warten. Wie angekündigt, mussten wir unsere Koffer wirklich vor den eifrigen
Backschisch-Jägern schützen, die nur alleine fürs Anheben oder 10 Meter zum Bus schon die Hände
aufhielten. Unser Transportfahrzeug erwies sich als Abenteuerlich. Ein Suzuki-Bus und die Koffer auf
das Dach, wobei ich die Koffer hochstemmte und der Fahrer diese dann oben verstaute. Eine Familie
mit Ihrer ca. 25 Jährigen Tochter (Jurastudium) war mit daher auch sehr dankbar, da sie selber nicht
in der Lage waren, die Koffer anzuheben. Die Fahrt ging mit offenen Fenstern nach Hurghada, wo dann
auch wir beim 3. Halt unser Hotel erreicht hatten. An der Rezeption wurden uns beiden die Schlüssel
gegeben und dann auf die Zimmer geführt. Kilmaanlage und SatFernsehen nebst saubere Sanitär- und
Duschanlage sollten jetzt unser Zuhause sein.
Das Ritual zum Frühstück und Abendessen, bestehend aus Duschen und anständiger Kleidung war mir nicht
neu. Die Nutzung der Klimaanlage nach einem heissen Tag am Strand hatte aber den Nachteil, dass wir
aus dem kühlen Zimmer in die immer noch gut 30° warme Abendluft mussten. Allein nach diesen 100
Metern war ich schon wieder Naß.
Gleich am ersten Abend gingen wir vom Hotel aus rechts die Strasse land un wurden auch prompt in den
Handel mit Düften verwickelt. Heisser Mandeltee und die Hinweise auf die Ägyptische Freundschaft und
schneller Mix von verschiedenen Düften auf unserer Haus. Nach einer Stunde waren wir wieder unterwegs,
wussten uns aber leichter gegen die Offerten zu wehren. Shirts, Leder, Düfte, Schmuck und Papyrus
waren die hauptsächlichen Handelswaren. Auch einen Supermarkt haben wir gefunden, brauchten wir doch
grosse Mengen Wasser und vielleicht mal was zum knabbern.
Wir hielten uns vorwiegend im Hotelbereich auf. Auf die großen Ausflüge hatte ich nach Kenntnis der
Preise und der zu erwartenden Sehenswürdigkeiten und der Umstände kein Interesse. So wurde die erste
Woche zur Entspannung genutzt. Die zweite Woche wurde sehr sportlich: früh Ergometer und nach dem
Frühstück Gymnastik und Wasserball. Am Nachmittag manchmal sportliche Wettbewerbe, wie Surfbrettpaddeln,
Tretboot fahren, Darts und ab 17.00 Uhr Volleyball (manchmal bis fast 19.00 Uhr). Ab 23.00 Uhr dann
Disko mit Tanz bis gegen 2.00 Uhr. In der dritten Woche habe ich auf den Frühsport verzichtet, weil ich
nicht mehr aus dem Bett kam. Wir waren im Gitfun Village, dass mir sehr gut gefiel und einen sehr guten
Strand hatte. Nach dem Schwimmen im Meer ging es erst noch in den Pool um das Salz loszuwerden. So
surfte ich in der Bucht, durchschwamm diese und war auch einmal beim Schnorcheln (einfach schön!).
Am meisten mussten wir uns einfallen lassen, um die Wasserflaschen ins Hotel zu gekommen. Einfache
Plastiktüten wurden sofort erkannt, und die Ware bis zur Abreise weggeschlossen. So nahm ich meinen
Rucksack und packte immer die Videocamera und 4 leere Flaschen ein. Da ich die neuen Flaschen immer
nach unten packte, hätte ich bei einer Durchsuchung erst die leeren Flschen und dann die Camera
ausgepackt, so dass die Flschen als Schutz galten. Aber diese List war nie nötig. Doch der
Preisunterschied war ca. 1 zu 4 gegenüber die Hotelpreise.
Am Stand lernten wir verschiedene Familien kennen, wobei die meisten Kontakte wegen dem Volleyball
entstanden. Auch freudete ich mich mit 2 Russinen aus Moskau an, mit denen ich letztlich auch mal
in die Disco in Hurghada ging. Allein schon die Beschaffung eines der Taxis war immer wieder lustig.
Schon wenn ein Tourist aus dem Hotel auf die Strasse trat, hupten diese Suzukibusfahrer wie wild
und fuhren mehr zum Bürgersteig hin. Man konnte auch handeln und so bei mehr Personen bis zum
bekannten Cafe an Zentrum gut die Hälfte des Fahrpreises sparen. Im Cafe unter freien Himmel ging es
kunterbund zu. Überwiegend Einheimische und dann Engländer. Jedoch war es angenehm und die Musik
noch Modern. Später wurden die Damen dann von ihren Bekannten in die Disco abgeholt, wobei ich mich
einfach anschloss, was mit aber einige Herzklopfen einbrachte, da die Bekannten Einheimische waren.
Trotzdem ging alles gut und in der Disco waren wir plötzlich wieder unter uns. Immerhin mussten ich
auch keinen Eintritt zahlen. Die beiden tanzten so oft sie konnten und waren immer im nu von mehr
als genug Männern umringt. Eine von beiden machte sich aber immer wieder einen Spass daraus, mich
genau dann zum Tanzen zu holen. Welch ein Vergnügen - deren Gesichter ...
Es viel auch auf, das die Ägyptische Regierung sehr um die Sicherheit besorgt war, was sich an vielen
Strassenposten bemerkbar machte. Aber an der Mosche in Hurghada zu filmen, wo es vor Jahren mal zur
Erschiessung von Urlaubern gekommen war, war auch aus dem Bus heraus unerwüscht. Bei dem dazugehörigen
Ausflug streifte ich auch in den Nebenstrassen rum und fand einen Markt, der mich erschütterte.
Der Dreck von Pflanzen, Gemüse, Obst und Tieren plasterte den Boden. Die Hühnerverschläge standen gut
2 Meter hoch direkt neben dem Schlachterbrett mit dem hängenden Fleisch. Das Schlachterbrett
beherbergte neben Schlachtresten mehr Fliegen als ich zählen konnte. Ich stellte mir meinen Hunger
vor, der nötig gewesen wäre, um hier was einkaufen zu können.
Ein anderer netter Sport war, während dem Duschen die Kakerlaken zu jagen, die plötzlich auf der
Duschstange oder dem Duschvorhang langjagten. Erschlagen konnte und sollte man sie ja nicht, so musste
eines der Zahnputzgläser und ein Bierdeckel helfen. Die Viecher waren gut 7 - 9 cm lang und sehr flink.
Aber den Flug aus dem Balkon konnten sie trotzdem nicht verhindern. Da unsere Tür unten einen
Spalt hatte und wir ebenerdig wohnten, mangelte es nicht an Nachschub. Jedoch waren 4 Jagderfolge
nicht als lästig einzustufen.
Da nervte schon eher das Zimmerpersonal, das leider genau gegenüber eine Basis hatte. Ihre lauten
Zurufe weckten uns doch das eine oder andere mal. Besonders nett fand ich immer das Lächeln eines
Arbeiters in den Gartenanlagen, das die erhaltenen 2 Zähne sehr schön wiedergab. Zahnärtze hätten hier
im allgemeinen sehr viel zu tun ...
Beim Bummeln in der Stadt muss man sich erst mal an die Werbeversuche der Ladenbesitzer gewöhnen.
Den Hinweis auf eine Beleidigung der Gastfreundschaft nimmt man bald nicht mehr so ernst, da es sonst zu
einem weiteren Verkaufsgespräch unter Zugabe eines sehr heißen Malventees kommt. Düfte (ohne Alkohol
und andere Zusaetze), Badetücher, Shirts, Papyrus in allen Größen, sowie Leder, Parfüm etc. In den
Straßengeschäften kann man von einem Preis in 4-facher Höhe des Einheimischenpreises ausgehen. Also
viel Platz für einen schönen, arabischen Handel. Für die Nacht kann ich die Cafes Papas, sowie - weiter
nach Sekalla hinein - Moby Dick als zumutbar empfehlen. Im Moby Dick sind die Preise aber noch weitaus
günstiger. Als Discobesuch kann ich das Katarak in Sekalla mit einem sehr netten Oberkellner und
orientalischem Ambiente anbieten. Die Vorstadt Sekalla erreicht man per Sammeltaxi Marke Suzuki etc.
für ,5 bis 1 ÄPfund, und nach DownTown geht es fuer 1-2 ÄPfund.
Morgens ging es mit ca. 35°C los und stieg bis gegen 4 Uhr auf 41 Grad, 2 Tage sogar auf 45! Das Wasser
war um die 28°C warm und es wehte ein schwacher bis sehr starker, böiger Wind aus NordWest. Er wurde
einen Tag so stark, dass sich sogar die Sonne einfärbte, aber eben noch kein richtiger Sandstrum.
In der Disko erlernten einige junge Besucher durch mich den DiskoFox (BeatFox), so dass die Nächte sehr
viel Spaß machten.
Für einen schönen Urlaub möchte ich mich bei folgenden Menschen bedanken:
Die Gäste - Sabine, Carolin, Jenny, Marko, Jutta und Hendrik, Jane und Cousine (aus Moskau),
Nelly - Lilly - Katrin, der Volleyball-Connection - Steven und Eltern, Steffanie und Eltern sowie
Sirko Buerger
und Eltern, Sarah und einige andere ...;
Dem Hotelteam - Ahmed, Mohamed, Katja, Waleed, Ermes, Alex, Mahmoud, Sayed, etc.
und vielen weiteren Einheimischen.
weitere Möglichkeiten vor Ort:
Surfen
Die Station ist eine Tommy Friedl Station. F2-Bretter und Neil Pryde-Segel. Alles auf dem neuesten Stand.
Dennoch ist das Giftun-revier mehr etwas für Anfänger, Aufsteiger und Heizer, weil es einfach an der Welle für
radikale Sprünge mangelt. Ein ideales Anfänger- und Halsen-lern-Revier.
Die Atmosphäre ist sehr persönlich, was unter anderem an der kleinen Größe der Station liegt (25 Bretter). Sollten
größere Gruppen anreisen und also größere Mengen an Brettern gebraucht werden, so ist das kein Problem. Innerhalb von
90 min können Bretter von der Mutterstation im Jasmin-Village herangeschafft werden!,
sowie Tauchen, doch Achtung! hier wird wirklich ein Tauchschein
verlangt. Ob es nun daran liegt, mit dem Tauchschein vor Ort Geld zu verdienen, oder wirklich nur
ausgebildete Taucher der Sicherheit und zur Vermeidung von Unfällen mitzunehmen, wage ich nicht zu
beurteilen.
Stand: 02.10.2001
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